Hallo, mein Name ist Patrick und ich bin am 22.11. um 4:44 Uhr im Jahre 1993 geboren. Ich bin mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommen. Anfangs war das für meine Eltern schwer, dieses Ereignis zu begreifen, aber nach nicht allzu langer Zeit bekam ich Förderungen verschiedener Art.
Das ich ein Chromosom zu viel habe, haben meine Eltern nicht geahnt. Erst nach einer Chromosomenanalyse ca. 3Wochen nach meiner Geburt wurde meinen Eltern mit der Hammermethode mitgeteilt, dass ich das Down Syndrom habe. Was ich nach Auskunft des Arztes später alles nicht könne bzw. nie erlerne, müsste man diesem jetzt einmal zeigen.
Nach ca. ½ Jahr hat für mich die Frühförderung der Lebenshilfe begonnen.
Zum Kindergartenjahr ab Sommer 1997 beantragten meine Eltern Integration in unserem ev. Kindergarten. Diese wurde nach vielen Gesprächen mit den entsprechenden Entscheidungsträgern am Ende, aber rechtzeitig zu Beginn, genehmigt. Für die Integration wurde eine Erzieherin mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung benötigt, die die Einrichtung nicht hatte. Wir hatten aber mit dem Pastor einen großen Fürsprecher für die Integration. Dieser hätte mich auch erst einmal aufgenommen wenn keine Zusage vom Sozialamt gekommen wäre. Eine Kostenzusage des Sozialamtes kam dann aber doch. Wir hatten zufällig im Bekanntenkreis eine Erzieherin mit eben dieser Zusatzausbildung gefunden. Diese erklärte sich sofort bereit für ein Jahr im Kindergarten mitzuarbeiten. Ich habe in der Zeit schon sehr viel gelernt. Am schnellsten die Namen der anderen Kinder.
Nach 3 Jahren Kindergarten stellten meine Eltern einen Antrag auf Integration (heute Inklusion) in der Schule. Auch hier waren alle entsprechenden Gremien für die Durchführung. Ich wurde aber erst einmal vom Besuch der 1. Klasse zurück gestellt und kam im Sommer 2000 in die Vorschule. Eine Begleitung hatte ich auch. Das war die Erzieherin mit der Zusatzausbildung aus dem Kindergarten.
Auch für den Beginn der 1. Klasse mussten wieder entsprechende Anträge gestellt werden. Es wurde die Förderkommission eingerichtet. Nach Gesprächen über das Für und Wider einer möglichen Integration wurde ich dann in die Grundschule der Nachbargemeinde gemeinsam mit 2 anderen Kindern mit Förderbedarf in der geistigen Entwicklung eingeschult. Die Kostenübernahme der Schulbegleitung genehmigte das Sozialamt erst nach langem Schriftverkehr zwischen Sozialamt, Rechtsanwalt und Gericht. Diese Klasse wurde in den 4 Schuljahren von der engagierten Klassenlehrerin, dem Förderlehrer und 2 Schulbegleiterinnen betreut.
Während meiner Grundschulzeit lernte ich das Schwimmen. Ich bekam mein erstes Abzeichen. Die englische Sprache interessierte mich sehr, da meine Eltern Kontakt nach England hatten.
Nach der Grundschulzeit wurden von meinen Eltern wieder Gespräche geführt um eine Weiterführung der Integration (Inklusion) in der zuständigen Haupt- und Realschule weiterzuführen. Die Schulleitung setzte sich sehr für diese Möglichkeit ein. Nach entsprechenden Anträgen, Begutachtungen und Gesprächen wurde ich dann im Sommer 2005 im Realschulzweig der HRS eingeschult. Die drei Jahre in der Realschulklasse waren super. Hatte ich doch dort einige meiner Mitschüler aus der Grundschule wiedergetroffen und viele Schüler aus den höheren Klassen die mich schon vorher kannten. Die Klassenlehrerin hatte die Klasse sehr gut auf die bevorstehende Integration mit jetzt 2 Schülern mit G-Status vorbereitet. Es gab aber auch Tage, die mit Problemen behaftet waren. Insgesamt hat es mir und meinen Eltern aber gefallen und ich konnte wieder vieles lernen.
Mitte des Schuljahres 2007 / 2008 erklärte uns die Schulleitung, dass eine weitere Beschulung aus verschiedenen Gründen in dieser Schule für mich nicht mehr die richtige sei. Daraufhin hatten meine Eltern sich alle möglichen Informationen und Unterstützung von Fachleuten geholt um eine Weiterbeschulung in der HRS durchzusetzen. Denn diese war bis dahin gut.
Da meine Eltern in Gesprächen mit der Schulleitung nicht wirklich weiterkamen, wurde wieder eine Förderkommission beantragt. In dieser Kommission besprach man das Für und Wider der weiteren Beschulung auch in der HRS. Unterstützt wurden meine Eltern in dieser Sitzung durch Hinweise und Fragen einer Vertrauensperson unserer Familie. Am Schluss konnte die Schulleitung eine Beendigung der Integration in dieser Schule nicht mehr aufrecht halten. Meine Eltern setzten sich dafür ein, dass ich nun im Hauptschulzweig weiter integrativ beschult werden konnte.